Zur Zeit beschäftige ich mit intensiv mit dem Thema Schutzkonzept.  Darunter versteht man einen Organisationsentwicklungsprozess in dem sich die Kita mit möglichen Risiken für Kinder in ihrem Angebot auseinandersetzt und Maßnahmen definiert, um diesen identifizierten Risiken zu begegnen. (vgl. https://www.schutzkonzepte.at/ueber-schutzkonzepte/)

Ein Schutzkonzept kann unterschiedliche Reichweite haben. Ein Schutzkonzept mit mittlerer Reichweite schützt die Kinder vor sämtlichen Formen von Gewalt (körperliche, seelische & sexuelle Gewalt sowie Vernachlässigung der Aufsichtspflicht).  Die Auslöser für Gewalt können sowohl im häuslichen Umfeld des Kindes liegen als auch in der Kita selbst, z.B Gewalt durch Fachkräfte, Kinder oder auch Eltern. Interessanterweise bilden Seelische Verletzungen in pädagogischen Institutionen die am häufigsten vorkommende Gewalt gegen Kinder. Gleichzeitig sind sie oft am wenigsten im Blick. Studienergebnisse zeigen, dass ca. 20 Prozent aller Erzieher-Kind Interaktionen als leicht verletzend beziehungsweise ambivalent und mehr als 5 Prozent als stark verletzend eingeordnet werden können. (vgl. https://paedagogische-beziehungen.eu/wp-content/uploads/2021/04/ReckahnerReflexionenBroschuere_2021.pdf).

Seelische Gewalt hat viele Gesichter und bleibt oft verborgen. Sie versteckt sich hinter den kleinen, häufig nicht gewollten oder unbewussten Grenzüberschreitungen die im Alltagshandeln passieren, wie z.B. ein Kind ungefragt auf den Schoß ziehen, dem Kind ungefragt die Nase putzen, oder in abwertenden Bemerkungen wie „Du schon wieder! oder „Stell Dich nicht so an!“. Bleiben diese unbeabsichtigten Grenzverletzungen unreflektiert, entsteht schnell ein Klima für Übergriffe und weitere Gewalt. Übergriffe geschehen dann im Unterschied zu Grenzverletzungen bewusst und nicht aus Versehen (z.B. Separieren oder Bloßstellen eines Kindes, Kind anschreien, Kind lächerlich machen, usw.) Sie sind Ausdruck einer Haltung, die sich über Signale und Zeichen von Kindern hinwegsetzt. Bei der Erstellung eines Schutzkonzeptes geht es daher im Kern auch um eine Reflexion von Macht und Adultismus in pädagogischen Beziehungen. Die Interaktionsqualität wird auf den Prüfstand gebracht und gemeinsam werden Regeln für ein respektvolles und wertschätzendes pädagogisches Handeln entwickelt (Stichwort Verhaltenskodex).

Bausteine für ein Schutzkonzept

Daneben beinhaltet so ein Schutzkonzept natürlich auch noch weitere Bestandteile. Welche das sind, habe ich hier für Sie auf nur einer Seite im Überblick zusammengefasst: Bausteine_KiSchuKO_docx

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Ich unterstütze Sie gerne bei der Erstellung eines einrichtungsspezifischen Schutzkonzeptes, entweder in Form einer umfassenden Beratung und/oder mit einer passgenauen Fortbildung zu einzelnen Bestandteilen, ganz nach Ihrem Bedarf.